Pro Sekunde landen in Deutschland 571 Kg Lebensmittel in der Mülltonne, pro Jahr insgesamt 18 Millionen Tonnen laut Deutscher Umwelthilfe. Das ist teuer und schadet der Umwelt, dem Klima und dem Kampf gegen den Hunger. Lebensmittel vor dem Müll zu retten und stattdessen zu verteilen, das ist das Ziel der dieses Jahr neu gegründeten Gruppe Foodsharing Spandau um Rikarda Battes, zu der sich bereits 150 Ehrenamtliche zusammengefunden haben. Derzeit bauen sie in Spandau drei sogenannte Fairteiler als Standorte auf. Wir stellen die Initiative hier kurz vor.

Seit Mai 2020 gibt es nun auch eine Foodsharing Gruppe in Spandau. Was ist Ihr Anliegen und wie weit sind Sie mit dem Aufbau?

Ziel von Foodsharing ist es, auf die Verschwendung von Lebensmitteln aufmerksam zu machen und dieser aktiv entgegen zu wirken. Foodsharing organisiert sich nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland und darüber hinaus über die Internet-Plattform foodsharing.de. Die Bezirks-Gruppe Spandau besteht aus ca. 150 ehrenamtlichen foodsavern die in 20 Betrieben Lebensmittel abholen und sie somit vor der Tonne retten. Zudem haben sich schon drei potenzielle Standorte für Fairteiler sowie verschiedene Abgabestellen wie Vereine, Flüchtlingsunterkünfte etc. gefunden, diese sind derzeit im Aufbau und müssen noch vom Gesundheitsamt genehmigt werden.

Wie funktionieren diese „Fairteiler“ und was unterscheidet diese von den Berliner Tafeln?

Wir verstehen uns als Ergänzung zu den Tafeln. Im Unterschied zu ihnen holen wir auch kleine Mengen ab. Wir nehmen auch Lebensmittel über dem Mindesthaltbarkeitsdatum und Übriggebliebenes von Restaurantbuffets an. Wir sind zeitlich flexibel und springen auch in Notfällen ein – etwa wenn die Kühlung plötzlich versagt. Bei einem Fairteiler handelt es sich um einen öffentlich zugänglichen Ort, an dem jede/r Lebensmittel abgeben und auch abholen kann. Es gibt klare Regeln zur Nutzung des Fairteilers, über die vor Ort und auf foodsharing.de informiert wird. Die Fairteiler werden mit dem Gesundheitsamt abgestimmt und regelmäßig durch Foodsaver/innen kontrolliert und gereinigt. Es werden die gängigen Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmitteln eingehalten.

Corona bremst derzeit viele solcher Engagements und Hilfsangebote aus. Wie organisieren Sie Foodsharing im Einklang mit den Hygienevorschriften?

Trotz Corona gehen Foodsaver weiterhin Lebensmittel retten, allerdings achten wir darauf, dass immer nur ein Abholer in den Betrieb hineingeht, wenn nötig an der frischen Luft fairteilt wird, und die Abholungen überwiegend im lokalen Umfeld stattfinden.
Interessierte können sich per Email an folgende Adresse wenden: spandau@foodsharing.network