Die Klimakonferenzen – der Weg von Paris über Marrakesch bis Bonn
Ein Überblick zu den aktuellen Klimaverhandlungen
Wann: Mittwoch, 25. Januar, 17.30 – 19.00 Uhr
Ort: KlimaWerkstatt Spandau, Mönchstr. 8, 13597 Berlin
Nanna Birk, die die Konferenzen als Mitglied der Women and Gender Constituency begleitete, berichtet von ihren Eindrücken und dem aktuellen Stand der Verhandlungen. Sie gibt einen Überblick über das formale Prozedere der Klimaverhandlungen und über Verträge, die historisch einzigartig sind. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die in Marrakesch deutlich wurden, möchten wir mit Ihnen diskutieren, welche Rolle die Zivilgesellschaft in den aktuellen Verhandlungen spielen kann.
Zwei Tage vor Beginn der Klimakonferenz in Marrakesch im November 2016, trat bereits das Pariser Klimaabkommen in Kraft: Die kritische Schwelle von 55 Staaten, die zusammen mehr als 55% der globalen Treibhausgasemission verursachen, war erreicht. Noch nie zuvor ist ein internationales Abkommen in so kurzer Zeit von so vielen Staaten unterzeichnet worden. Doch noch steht den ambitionierten Zielen kein konkreter Umsetzungsplan gegenüber. Die COP22 in Marrakesch offenbarte die großen Hürden, die dafür in kürzester Zeit genommen werden müssen.Damit die Euphorie nach Paris berechtigt bleibt, muss die Staatengemeinschaft Regeln für die konkrete Umsetzung festlegen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, welche Informationen die Länder in den regelmäßigen Berichten über ihre Anstrengungen auf nationaler Ebene bereitstellen müssen, wie diese Berichte vereinheitlicht und vergleichbar gemacht und wie Staaten für mangelnde Umsetzung zur Rechenschaft gezogen werden können. Außerdem steht die Klimafinanzierung seit Marrakesch ganz oben auf der Agenda. 2009 hatten die Industriestaaten zugesagt, ab 2020 jährlich 100 Milliarden USD für Klimaschutz und -anpassung in Ländern des Globalen Südens bereits zu stellen. Zeitgleich werden die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend deutlicher und die Dimension der Menschenrechtsverletzung durch den Klimawandel rückt in den Blick, wenn massive Nahrungsmittelknappheit und das Verschwinden ganzer Länder bevorstehen und natürliche Lebensgrundlagen wie Wasser und Boden bedroht sind.