Auf nahezu jeder Schokoladentafel findet sich das UTZ-Siegel – gelegentlich auch auf Kaffee, Tee oder Haselnüssen. Doch was sagt es eigentlich aus? In unserer Rubrik „Durchblick im Siegeldschungel“ klären wir auf.

Mit der zunehmenden Diskussion um Arbeitsbedingungen, insbesondere zu Kinderarbeit auf Kakao-Plantagen in Westafrika, haben viele namhafte Süßwarenhersteller begonnen, ausschließlich Kakao zu beziehen, der ein Nachhaltigkeitszertifikat vorweisen kann. Oft fiel die Wahl dabei auf UTZ.

Das Siegel garantiert die Einhaltung sozialer Mindeststandards. Die ILO-Kernarbeitsnormen (Verbot von Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Streikrecht, etc.) müssen eingehalten werden, Arbeiter:innen müssen auf ihr Recht Gewerkschaften zu gründen hingewiesen werden und es finden Fortbildungen statt mit dem Ziel, das Einkommen der Landwirt:innen zu steigern. Auch ökologische Standards müssen eingehalten werden. So darf keine Brandrohdung erfolgen und Wälder dürfen grundsätzlich nicht abgeholzt werden, um Platz für Plantagen zu schaffen. Auch der Pestizideinsatz ist stark limitiert und es müssen Maßnahmen zur Verringerung von Bodenerosion ergriffen werden.

Oftmals werden die Kriterien des Siegels als zu unambitioniert bewertet. Um das Siegel zu erlangen, muss lediglich die Einhaltung von elementaren Menschenrechten und grundlegenden Umweltschutzstandards gewährleistet sein. Auch wird die Macht, welche die großen Markenhersteller mit ihrer Beschaffungs- und Preispolitik haben, vernachlässigt. Die Verantwortung für die Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien wird ausschließlich bei den Plantagenbetreibern gesehen.

© Rainforest Alliance Holding, Inc.

Fazit: Das Siegel ist ein guter Anfang. Es gibt aber mit “Fairtrade“ im sozialen und “Bio“ im ökologischen Bereich deutlich ambitioniertere Siegel, auf die man besser zurückgreifen sollte.

2020 ist UTZ mit der Rainforest Alliance fusioniert, sodass das UTZ-Logo zunehmend durch den Frosch der Rainforest Alliance ersetzt werden wird. An den Kriterien für die Erlangung des Siegels – und damit an der Bewertung – ändert sich dadurch aber nichts.