Der Herbst bietet besonders viel Erntegut, nicht von ungefähr feiern wir in dieser Zeit traditionell das Erntedankfest. Früher haben Haushalte nicht nur die Ernte, sondern auch die Einlagerung und Konservierung geleistet. Heute wissen wir kaum mehr, was eigentlich in der Natur essbar ist. Das ist schade, denn es gibt jetzt überall in der Stadt so viel zu ernten!

Zum Glück gibt es Initiativen, die sich darum bemühen, das Wissen über essbare Wildpflanzen wachzuhalten und wieder zu verbreiten. Dazu zählen die Gemeinschaftsgärten, die wir hier schon vorgestellt haben, ebenso wie die bezirklichen Gartenarbeitsschulen mit ihren Lehrgärten und Kursen. Spandaus Gartenarbeitsschule verfügt sogar über zwei Standorte, in Hakenfelde und An der Borkzeile. Auch die Grüne Liga bietet Kurse und Wanderungen an, bei denen Teilnehmer*innen essbare Baumfrüchte, Kräuter und Pilze kennenlernen können.

Einen ganz praktischen Zugang ermöglicht die Initiative ‚Mundraub‘, die auf einer online-Karte frei zugängliche Orte zum Ernten markiert. Jeder und jede kann hier Fundorte eintragen und nach Bäumen oder Sträuchern in der Nachbarschaft suchen. Derzeit sind in die bundesweite Karte knapp 60.000 öffentlich zugängliche Pflanzen für die Selbsternte eingetragen. Wichtig ist den Betreibern der Plattform, dass beim Ernten achtsam mit den Pflanzen und der Nachbarschaft umgegangen wird.
Die Plattform bietet auch Kontakt zu Mostereien, um große Erntemengen zu Saft zu verarbeiten. Auch kann man sich bei Aktionen einbringen und zum Beispiel dabei helfen, alte Obstbäume zu beschneiden oder bei Pflanzungen mitmachen.