Nachhaltigkeit im Alltag – Tipp des Monats

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie nachhaltig sind deine Blätter?

Weihnachten steht vor der Tür und damit – wie in jedem Jahr – die Frage: Wie kann ich auch beim Weihnachtsbaum auf Nachhaltigkeit und möglichst geringe CO2-Emissionen achten? Immerhin werden pro Jahr fast 30 Millionen Bäume an die deutschen Haushalte verkauft. Die gute Nachricht: davon stammen über 90 % auch aus Deutschland und auch die restlichen 10% stammen aus den angrenzenden Ländern, vor allem Dänemark. Zumindest beim Transport fallen also keine allzu hohen CO2-Emissionen an.

Die schlechte Nachricht: Weihnachtsbäume werden als plantagenartige Intensivkulturen angebaut, wobei viel Düngemittel und Pestizide zum Einsatz kommen.

  • Daher lohnt es sich, auf die aus dem Lebensmittelbereich bekannten Bio-Siegel zu achten. In Spandau gibt es kleinere Mengen Bio-Weihnachtsbäume bei IKEA und Bauhaus zu kaufen (unbedingt auf das Siegel achten, da nicht alle dort verkauften Bäume nachhaltig sind). Genauere Informationen und weitere Verkaufsstellen finden Sie bei Robin Wood.
  • Alternativ bieten auch einige Förstereien an, Weihnachtsbäume selbst zu schlagen. Vor allem die Flächen unter Stromleitungen werden hierbei sinnvoll genutzt. Neben der Freiheit von Pestiziden, ist so auch gleich die regionale Herkunft sichergestellt. Einen Überblick über mögliche Anbieter gibt es hier (mehrere im direktem Umland von Spandau).

Um zu komplett zu vermeiden, dass ein mehrjähriger Baum für die kurze Nutzung zum Weihnachtsfest geschlagen wird, gibt es mittlerweile nachhaltige Alternativen.

  • Bäume im Topf sind eine mittlerweile geläufige Alternative, da diese nach ihrer Nutzung als Weihnachtsbaum ausgepflanzt werden können und nicht einfach weggeschmissen werden. Doch hierbei ist Vorsicht geboten, denn häufig werden beim Umpflanzen in den Topf die Wurzeln so stark beschädigt, dass der Baum nicht wieder anwächst. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der Baum nicht direkt vom warmen Wohnzimmer ins Freie gestellt wird, denn auch das vertragen die Bäume nicht.
  • Ein Ausweg für alle diejenigen ohne Garten ist es, einen Baum zu mieten und ihn nach Weihnachten zurückzugeben. Diese Option wird häufig von lokalen Baumschulen (und mittlerweile auch einigen Online-Portalen) angeboten.
  • Eine weitere, sehr neue Alternative ist der „Keinachtsbaum“: Ein wiederverwendbarer Holz-Stamm, in den vor Weihnachten Äste gesteckt werden. Der Vorteil hierbei ist, dass keine Bäume gefällt werden müssen, sondern einzelne Äste von alten Bäumen genutzt werden können. Diese dann älteren Bäume sind robuster als die sehr jungen herkömmlichen Weihnachtsbäume, weshalb sie keine Pestizide benötigen und bieten außerdem ganzjährig Lebensraum für die Tiere des Waldökosystems.

Keine nachhaltige Alternative hingegen sind Weihnachtsbäume aus Plastik. Laut Berechnungen des „British Carbon Trust“ müsste ein Plastikbaum mehr als 12 Jahre genutzt werden, um eine bessere CO2-Bilanz zu haben, als ein herkömmlicher Baum. Doch neben der problematischen Entsorgung eines Plastikbaums (Recycling ist schwierig), gibt es vor allem soziale Probleme in der Herstellung, die Berücksichtigt werden müssen: Die Kunstbäume kommen in der Regel aus China, wo die Arbeitsbedingungen häufig sehr schlecht sind und es immer wieder Berichte über Zwangsarbeit – also schweren Menschenrechtsverletzungen – gibt.

Doch nicht nur der Baum selbst kann problematisch sein. Insbesondere die Lichterketten verbrauchen sehr viel Strom. Alte Lichterketten, die noch mit Glühbirnen arbeiten, sollten unbedingt entsorgt werden (am besten beim Recyclinghof, oder im Fachgeschäft um ein Recycling zu gewährleisten). Über sechs Wochen Weihnachtszeit können hier schnell Stromkosten von 30 € anfallen. Bei einer LED-Lichterkette fallen im selben Zeitraum nur rund 6 € Stromkosten an. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass die Lichterkette nur leuchtet, wenn sie auch gebraucht wird. Übrigens: Der größere Herstellungsaufwand für LEDs im Vergleich zu Glühbirnen ist kaum relevant, wenn man den gesamten Lebenszyklus betrachtet. Der viel geringere Stromverbrauch und die längere Lebensdauer fallen deutlich stärker ins Gewicht.

Extra Tipp: Wer den Stromverbrauch seiner eigenen Weihnachtsbaumbeleuchtung testen will, kann in der KlimaWerkstatt Spandau ein Strommessgerät ausleihen. 

Heizkostenrechner nutzen und CO2-Emissionen sowie Geld sparen

Im November wird das Thema Heizen und mögliches Sparen von Heizkosten und sowie effiziente Nutzung von Energie wieder relevant. 2022 sind die Heizkosten auf ein Rekordhoch geschossen, für viele Haushalte bedeutet das nach wie vor eine große Belastung. Dabei könnten laut CO2Online 90 Prozent der Deutschen Haushalte Energie und Kosten beim Heizen sparen! Prüfen Sie mit dem Heizspiegel Ihren Verbrauch und erhalten Sie Tipps von CO2online.

Reparieren statt Wegwerfen – Repair Café besuchen und/oder selbst eins ins Leben rufen

Sicherlich haben Sie es schon einmal erlebt – einer Ihrer nützlichen Alltagsgegenstände funktioniert nicht mehr. Und dann? Einfach wegwerfen ist für Menschen mit einem Bewusstsein für besseren Ressourcenschutz keine Option, doch selbstständiges Reparieren liegt nicht allen Menschen im Blut. In Spandau gibt es dafür sogenannte Repair Cafés, in denen Sie unter fachkundiger Anleitung von Ehrenamtlichen beispielsweise Ihren kaputten Toaster, Staubsauger, Ventilator oder ein Spielzeug reparieren können. Die Idee dahinter: Kaputte Alltagsgegenstände reparieren, Müll reduzieren, Ressourcen schützen – und dabei andere Spandauer:innen kennenlernen.

Seit Mai 2013 gibt es in Spandau dieses Angebot der KlimaWerkstatt Spandau, inzwischen schon an drei verschiedenen Standorten. Der Ehrenamtler Norbert, der die ersten Spandauer Repair Cafés aufbaute und seither jeden Monat organisiert, berichtet aus seiner Erfahrung der letzten 10 Jahre „Fast alles kann repariert werden! 70-80 Prozent der Geräte funktionieren am Ende des Abends wieder. Manchmal braucht es den gemeinschaftlichen Einsatz mehrerer Reparateure und ihr verschiedenes Wissen – aber das ist der besondere Spaß dabei! Das Gemeinschaftsgefühl und die Geselligkeit sind großer Teil des Repair Cafés.“

Sie wollen Teil dieser reparierenden Gemeinschaft werden? Melden Sie sich bei uns und wir vermitteln Sie an ein bestehendes Repair-Café.

Sie wollen an einem anderen Ort oder zu anderen Bedingungen das Konzept eines Repair Cafés umsetzen? Bestens, denn die Nachfrage steigt in Spandau weiter. Desto mehr Repair Cafés in Spandau entstehen, desto mehr Geräte können ein zweites Leben geschenkt bekommen, statt auf dem Müll zu landen. Alles, was nicht neu produziert und durch die Welt transportiert werden muss, entlastet das Klima und schont Rohstoffe.   

Norberts 5 Tipps für Ihren Start: 1. Mitstreiter:innen motivieren (z.B. über die KlimaWerkstatt). 2 Kostenlos nutzbaren Raum mit Tischen im Kiez finden. 3. Regelmäßige Termine etablieren. 4. Versicherungs- und Haftungsfragen klären. 5 Werkzeug kaufen, leihen oder spenden lassen, die Werbetrommel rühren und loslegen! Eine detaillierte Anleitung gibt es von dem Netzwerk Reparatur Initiativen und ein komplettes Startpaket (kostenpflichtig) von Stichting Repair Café. Durch unsere langjährige Erfahrung stehen wir Ihnen bei all diesen Schritten gerne zur Seite (z.B. mit unserer Vorlage für Haftungsfragen) und würden Sie bitten, uns über Ihre Pläne zu informieren – damit wir den Überblick über alle Angebote dokumentieren, Ihr Repair Café bewerben und interessierte Spandauer:innen zum jeweils passenden Repair Café schicken können.

Wir freuen uns darauf, Sie beim nächsten Repair Café oder einem persönlichen Termin zum Aufbau Ihres Repair Cafés zu sehen!

Aktiv gegen die Vermüllung unseres Planeten: an CleanUps teilnehmen oder selbst organisieren

In Berliner Haushalten fallen nach Angaben des Senat jedes Jahr rund 1,4 Mio Tonnen Müll an. Das kommt Berlin teuer zu stehen. Der Senat hat 2023 über 21 Mio Euro Ausgaben lediglich für die Entsorgung von illegalen Müllablagerungen und die Reinigung von Parks und Grünanlagen eingeplant. Denn: ein erheblicher Teil des Mülls landet statt in der Tonne illegal in den Parks und Grünanlagen oder auf Gehwegen.

Die Vermüllung unserer Kieze ist hässlich, vor allem auch schädlich für Tiere, Pflanzen und Gewässer. Daher gibt es immer mehr Initiativen, die diesen Müll einsammeln. In Spandau engagieren sich viele Ehrenamtliche etwa bei „Sauberer Kiez Spandau“  oder bei der Anwohnendeninitiative „Bunt und Sauber“ im Gemeinwesenverein Heerstraße  Nord, denen man sich anschließen kann. Weiterhin sind mehrere Spandauer Vereine und Schulen aktiv geworden. Schauen Sie doch mal bei einer Aktion vorbei!

Oder planen Sie einfach Ihre eigene Aktion! Ein Cleanup zu organisieren ist einfach:

  • Bestimmen Sie einen geeigneten Ort, Zeit- und Treffpunkt
  • Die benötigte Ausrüstung (Müllbeutel, Eimer, Greifer, Handschuhe) stellt die BSR zur Verfügung. Eine Bestellung und Anmeldung ist unter kehrenbuerger.de möglich
  • Bewerben Sie die Aktion im Kiez und über Social Media mit dem Hastag #cleanup
  • Achten Sie während des Müllsammlens auf Ihre Sicherheit z.B. Verletzungen (nur mit Greifzangen und Handschuhen einsammeln)
  • Entsorgung des gesammelten Mülls: Wenn die Aktion über „Kehrenbürger“ angemeldet ist, holt die BSR die Müllbeutel automatisch ab. Besonders nachhaltig ist es, wenn Sie beim Sammeln auf Mülltrennung achten

Übrigens: Eine gute Möglichkeit zum Starten ist der 16.09., am World-CleanUp-Day, an dem Initiativen weltweit und auch in Spandau Aufräumaktionen organisieren. Seien Sie Teil von unserer Aktion, die um 10 Uhr am Reformationsplatz startet. Mehr Infos zum Termin hier. Informationen zu weiteren Aktionen, die am 16.09. in Berlin stattfinden, finden Sie hier.

Teilen statt Besitzen – Werden Sie Teil der Bewegung!

Jede:r von uns besitzt Dinge, die wir nicht oder kaum nutzen. Andere hingegen brauchen just diese dringend und müssen sie sich dann – teilweise für eine einmalige Nutzung – selbst anschaffen. Um Ressourcen und die produktionsbedingten CO2– Emissionen einzusparen und nebenbei günstigere Zugangsmöglichkeiten zu schaffen, sind sogenannte SharingDienste (dt. Angebote zur gemeinsamen Nutzung) meistens die klimaschonende Alternative!

Teilen oder auch Tauschen und Leihen ist in manchen Lebensbereichen ganz normal, zum Beispiel bei Büchern, Spielen, Musikträgern und Filmen aus öffentlichen Bibliotheken oder bei Werkzeugen und Geräten vom Baumarkt. Ein in Städten bereits weit verbreiteter und wachsender Trend ist zudem das Car-Sharing. Werden Sie selbst Teil der Bewegung, die Güter gemeinsam nutzt statt sie zu besitzen. 

Car-Sharing made by you

Ein privater Pkw, steht laut Umweltbundesamt (2022) durchschnittlich 23 Stunden am Tag ungenutzt herum und blockiert gerade in den Städten wertvolle Flächen. Deswegen teilen mittlerweile zunehmend Autobesitzer:innen Ihre privaten Autos mit anderen über dafür vorgesehene Plattformen, die sich um Vermittlung und Abwicklung kümmern. Steht auch Ihr Auto meistens herum und Sie sind bereit es gegen Kostenbeteiligung zu teilen? Registrieren Sie Ihr Auto bei einer der Plattformen oder lassen Sie Ihre Freunde und Bekannten wissen, dass Sie Ihr Auto ausleihen. Einen Überblick über kommerzielle Anbieter, bei denen Sie Autos nutzen können, ohne eins besitzen zu müssen, gibt es bei hier.

Mitmachen bei der Leih- und Tauschbewegung

Konsumgüter wie Kleidung, Werkzeuge, Bücher, etc. können auf vielseitige Weise getauscht oder geliehen werden. OnlinePlattformen gibt es u.a. für Bücher bei Booklooker, für Kleidung bei vinted, für Pflanzen bei Tauschgarten oder die allgemeine Tauschplattform Tauschgnom. Die online Nachbarschaftsplattform nebenan.de ermöglicht neben vielen weiteren Funktionen auch das nachbarschaftliche Tauschen. Außerdem gibt es immer wieder lokale Tauschmärkte oder Tauschbox im Kiez – halten Sie danach Ausschau!

Tauschen und Teilen muss sich nicht auf Gegenstände beschränken: Gerade in Großstädten, wo der Platz knapp ist, kann das Teilen von Gartenfläche durch z.B. Gemeinschaftsgärten oder Wohnfläche Ressourcen sparen und die Lebensqualität steigen lassen. Im Sinne der Energiewende können mittels der Berliner Solardachbörse auch Dachflächen geteilt, vermietet und gemietet werden.

Kaufen Sie noch oder Tauschen Sie schon? Teilen Sie Ihre Besitztümer und werden Sie Teil der nachhaltigen Leih- und Tauschbewegung!

Nachhaltige Urlaubsplanung – Umweltschutz im Reisegepäck

Haben Sie schon Ihren diesjährigen (Sommer-)Urlaub geplant oder stecken Sie noch mitten in den ersten Überlegungen und Vorbereitungen? Für alle, bei denen die Urlaubsplanung ansteht, haben wir im Mai Tipps fürs nachhaltiges Reisen zusammengestellt.

Warum im Urlaub auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz achten? Tourismus verursacht vielfältige Umweltbelastungen: klimaschädliche Emissionen durch den Reiseverkehr, Wasser- und Flächenverbrauch, erhöhtes Müllaufkommen unterwegs und am Reiseziel und den Verlust der Biodiversität. Im Jahr 2017 hat die Reisemobilität, also allein die Fortbewegung beim Reisen, etwa 111 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verursacht (Quelle: UBA). Um die eigene Reise nachhaltiger zu gestalten, kann man folgende Empfehlungen des Umweltbundesamts beachten:

  • Bevorzugen Sie möglichst Reiseziele in der Nähe.
  • Vermeiden Sie wenn möglich Flugreisen und Kreuzfahrten
  • Bevorzugen Sie Reiseanbieter und -angebote mit verbindlichen Umwelt- und Sozialstandards.
  • Verhalten Sie sich im Urlaub so umweltbewusst wie zu Hause.
  • Nehmen Sie Rücksicht auf sensible Lebensräume, Tiere und Pflanzen.
  • Entdecken Sie umweltbewusste Urlaubsmöglichkeiten

Die stärksten Umweltbelastungen entstehen durch An- und Abreise und die Wahl des Verkehrsmittels. Es ist daher am ökologischsten, sich einen Urlaubsort in der Nähe zu suchen und auf Flugreisen soweit möglich und ganz auf Kreuzfahrten zu verzichten.

Beeindruckende (nahgelegene) Reiseziele, die mit der Bahn erreichbar sind, finden Sie, z. B. bei Fahrtziel-Natur. Falls Sie mal einen Nachtzugs ausprobieren und zum Frühstück ausgeruht am Ziel ankommen wollen, finden Sie hier einige Inspirationen. Oder versuchen Sie mal, nur mit Ihrer Körperkraft zu verreisen – also zu Fuß oder mit Rad. Beim ADFC e.V. finden Sie praktische Hinweise und reizvolle Tourenvorschläge für Ihre Reiseplanung mit dem Rad. Für den Urlaub zu Fuß erhalten Sie einen guten Überblick vom Deutschen Wanderverband

Ob CO2-Kompensation für Sie eine angemessene Option ist und wenn ja, worauf Sie dabei achten sollten, erfahren Sie in unserem Beitrag „CO2-Kompensation: Ja? Nein? Wie?“ auf unserer Website.

Wir wünschen Ihnen schon jetzt einen tollen nachhaltigen Urlaub! Ob erholsam oder erlebnisreich, sportlich oder kulinarisch …. Hauptsache gut für Sie und die Umwelt!

Radfahren mit/ohne inneren Schweinehund: Gewohnheiten und einfache Rahmenbedingungen fürs Radfahren schaffen

Fahrradfahren schützt das Klima (keine Emissionen), ist gut für die Gesundheit, spart oft Zeit, Geld und verbraucht weniger Platz auf den Straßen. Dennoch werden täglich Menschen durch ihren inneren Schweinehund zurück in den Auto-Stau oder Parkplatzsuch-Stress gezogen (erkennbar am Einhämmern aufs Lenkrad). Warum tun sich viele Menschen das immer wieder an, obwohl sie ein Fahrrad besitzen und nutzen könnten? Wie überwindet man den inneren Schweinehund und verändert sein Mobilitätsverhalten? Damit das Radfahren sich in Ihrem Leben etabliert und Sie nicht jeden Morgen die Entscheidung für oder gegen das Rad treffen müssen, helfen ein paar einfache Tricks, bei denen es darum geht, sich Gewohnheiten und einfache Rahmenbedingungen zu schaffen.

– Bereiten Sie Situationen, in denen Sie Radfahren wollen, ausführlich und dafür nur einmalig vor: erkunden Sie die möglichen besten Radwege und Verbindungen zu Ihrer Arbeit, dem Verein oder der besten Freundin und suchen Sie sich eine ansprechende und möglichst sichere Route heraus, die Sie fortan immer nutzen können. Wenn Ihr Weg zur Arbeit zu weit für Ihre Kondition ist, bietet es sich an, eine sinnvolle Kombination aus Rad- und ÖPNV-Nutzung zu recherchieren und zu etablieren. Ein Klapprad oder ein E-Bike können ebenfalls eine Lösung sein.

– Nehmen Sie sich einmal aktiv 30 Minuten Zeit, um zu entscheiden, wann es in Ihrem Leben praktikabel ist, mit dem Rad unterwegs zu sein und wann nicht – halten Sie diese Entscheidung für sich fest und vermeiden Sie die tägliche Entscheidungsfindung, die durch den inneren Schweinehund oft gegen das Radfahren ausfällt.

– Fühlen Sie sich wohl beim Radfahren oder fehlt Ihnen die passende Ausstattung? Bequeme praktische Sportkleidung, Regenkleidung inkl. Bein- und Fußschutz und Sattelschutz, eine Fahrradtasche statt Rucksack machen das Fahrerlebnis wetterunabhängig, angenehmer und bieten dem inneren Schweinehund die Stirn.

– Die notwendige Fahrradpflege sollte zu einer regelmäßigen Tätigkeit werden: Damit schonen Sie Ihr Rad vor dem Verschleiß und der Aufwand wird bei jedem Einsatz geringer. Für kleine Reparaturen bieten sich Fahrrad-Selbsthilfewerkstätten an: Diese befähigen zu eigenständigem Reparieren und sparen Kosten.

Werden Sie in diesem Frühjahr Teil der Mobilitätswende!  

Werden Sie aktiv für die Kultur des Tauschens: organisieren Sie eine Tausch-Börse!

„Wiederverwenden statt Verschwenden“ oder „Tauschen statt Kaufen“ mit diesen Mottos werden mittlerweile viele Tausch-Börsen organisiert: im Privaten, in der Firma oder in Spandau von unseren Ehrenamtlichen der KlimaWerkstatt Spandau. Werden Sie Teil von dieser Bewegung und organisieren Sie selbst eine Tausch-Börse!

Aktiver Beitrag zum Klimaschutz: Das Wiederverwenden von nicht mehr benötigten Dingen (Kleidung, Spielzeug, Bücher, etc.) durch andere verhindert den Kauf von neuen Produkten und vermeidet somit CO2-Emissionen. Das Beispiel Textilsektor verdeutlicht die Dimensionen der Einsparung: Wenn jede:r statt der durchschnitttlich 56 Kleidungsstücke im Jahr elf weniger kaufen würde, könnten pro Person ca. 140 Kilo Treibhausgase und insgesamt hierzulande bis zu elf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden laut einer Studie des Instituts für deutsche Wirtschaft.

Tausch-Börse organisieren – aber wie?
Eine Tausch-Börse zu organisieren bedarf eines gewissen Organisationsgeschicks und etwas Kreativität, alles andere kann über Anleitungen und Erfahrungen von anderen einfach erlernt werden. So geht’s: ein gut gelauntes Team zusammenstellen, einen geeigneten Ort finden, Termin festlegen, Tauschregeln festlegen (z.B. 1:1 Tausch, max. 10 Stücke mitbringen), Logistik organisieren (Tische, Kleiderstangen, Bügel, Spiegel, etc.), Werbetrommel rühren, das „Danach“ klären (z.B. wohin mit übrig Gebliebenem?).

Ausführliche Tipps und Erfahrungsberichte zu Tausch-Basars oder einem Kleidertausch im Konkreten finden Sie auf den verlinkten Seiten. Wir von der KlimaWerkstatt Spandau stehen Ihnen sehr gerne für Fragen und Hinweise zur Verfügung. Wir freuen uns darauf, Sie bei Ihrer Tausch-Börse für Spandau zu unterstützen!

Fragen Sie nach Mehrweggeschirr – Sie haben jetzt ein Recht

Seit 01. Januar ist das Anbieten von Mehrweggeschirr im Außerhausverkauf von Restaurants, Bäckereien und Imbissen endlich Pflicht. Die Umsetzung des Gesetzes läuft noch schleppend. Eine aktuelle Stichprobe von Greenpeace bei 687 Betrieben kam zu dem Ergebnis, dass sich über die Hälfte (52%) noch nicht an die Mehrwegpflicht hält. Umso wichtiger ist es, dass Sie, liebe Leser:innen, in der Gastronomie beim Takeaway-Einkauf immer nach dem Mehrweg-Angebot fragen und freundlich auf die neue Regelung zur Vermeidung von Einweggeschirr hinweisen. Nur wenn viele Kund:innen das Angebot nachfragen und annehmen, werden die Gastronom:innen es anbieten und damit tatsächlich Ressourcen gespart.

Nutzen Sie Ihr Recht und bestellen Sie Ihr Essen in Mehrweggeschirr aus dem angebotenen Pfandsystem.
Wählen Sie bevorzugt Gastronom:innen, die sich einem Pfandsystem angeschlossen haben, das es Kund:innen ermöglicht, das Geschirr auch bei anderen teilnehmenden Geschäften zurückzugeben. Wie viele Ressourcen gespart werden könnten, wird beim Blick auf die Zahlen deutlich: Jeden Tag werden in Berlin ca. 460.000 Einweg-Kaffee-Becher verbraucht und danach weggeworfen. Bei deren Herstellung entstehen täglich 13,8 t CO2, werden 7 Bäume gefällt und 230.000 Liter Wasser verbraucht. Die Auswirkungen auf Klima und Umwelt sind enorm und wären leicht zu vermeiden: Fragen Sie nach Mehrweggeschirr!

Die Chancen und Lücken der Mehrwegpflicht: Genau genommen handelt es sich lediglich um eine Mehrweg-Angebots-Pflicht. D.h. Gastronomen sind verpflichtet ihren Kund:innen im Außerhausverkauf zumindest eine Mehrweg-Verpackung anzubieten, die nicht teurer sein darf, als die Einweg-Variante. Zwei Ausnahmen von dieser Reglung, die Sie kennen sollten, um entsprechend zu handeln.

1. Für kleine Unternehmen: Wenn die Verkaufsfläche kleiner als 80 qm ist und das Unternehmen weniger als 5 Mitarbeitende hat, muss kein eigenes Mehrwegangebot geschaffen werden. Allerdings müssen von Kunden selbst mitgebrachte Gefäße immer befüllt werden.
Denken Sie also daran Ihr privates Mehrweggefäß mitzubringen!

2. Die Pflicht zum Angebot einer Mehrweg-Alternative gilt nur, wenn der Verkauf sonst in Plastikverpackungen erfolgen würde. Papier- und Aluminiumverpackungen sind nicht betroffen. Allerdings zählen auch Verpackungen, die mit Plastik beschichtet sind, als „Plastikverpackungen“.

3. Fragen Sie nach, ob Ihr privates Mehrweggefäß befüllt wird, und vermeiden Sie Papier- und Aluminiumverschwendung!