Nachhaltigkeit im Alltag – Tipp des Monats

Werden Sie aktiv für die Kultur des Tauschens: organisieren Sie eine Tausch-Börse!

„Wiederverwenden statt Verschwenden“ oder „Tauschen statt Kaufen“ mit diesen Mottos werden mittlerweile viele Tausch-Börsen organisiert: im Privaten, in der Firma oder in Spandau von unseren Ehrenamtlichen der KlimaWerkstatt Spandau. Werden Sie Teil von dieser Bewegung und organisieren Sie selbst eine Tausch-Börse!

Aktiver Beitrag zum Klimaschutz: Das Wiederverwenden von nicht mehr benötigten Dingen (Kleidung, Spielzeug, Bücher, etc.) durch andere verhindert den Kauf von neuen Produkten und vermeidet somit CO2-Emissionen. Das Beispiel Textilsektor verdeutlicht die Dimensionen der Einsparung: Wenn jede:r statt der durchschnitttlich 56 Kleidungsstücke im Jahr elf weniger kaufen würde, könnten pro Person ca. 140 Kilo Treibhausgase und insgesamt hierzulande bis zu elf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden laut einer Studie des Instituts für deutsche Wirtschaft.

Tausch-Börse organisieren – aber wie?
Eine Tausch-Börse zu organisieren bedarf eines gewissen Organisationsgeschicks und etwas Kreativität, alles andere kann über Anleitungen und Erfahrungen von anderen einfach erlernt werden. So geht’s: ein gut gelauntes Team zusammenstellen, einen geeigneten Ort finden, Termin festlegen, Tauschregeln festlegen (z.B. 1:1 Tausch, max. 10 Stücke mitbringen), Logistik organisieren (Tische, Kleiderstangen, Bügel, Spiegel, etc.), Werbetrommel rühren, das „Danach“ klären (z.B. wohin mit übrig Gebliebenem?).

Ausführliche Tipps und Erfahrungsberichte zu Tausch-Basars oder einem Kleidertausch im Konkreten finden Sie auf den verlinkten Seiten. Wir von der KlimaWerkstatt Spandau stehen Ihnen sehr gerne für Fragen und Hinweise zur Verfügung. Wir freuen uns darauf, Sie bei Ihrer Tausch-Börse für Spandau zu unterstützen!

Fragen Sie nach Mehrweggeschirr – Sie haben jetzt ein Recht

Seit 01. Januar ist das Anbieten von Mehrweggeschirr im Außerhausverkauf von Restaurants, Bäckereien und Imbissen endlich Pflicht. Die Umsetzung des Gesetzes läuft noch schleppend. Eine aktuelle Stichprobe von Greenpeace bei 687 Betrieben kam zu dem Ergebnis, dass sich über die Hälfte (52%) noch nicht an die Mehrwegpflicht hält. Umso wichtiger ist es, dass Sie, liebe Leser:innen, in der Gastronomie beim Takeaway-Einkauf immer nach dem Mehrweg-Angebot fragen und freundlich auf die neue Regelung zur Vermeidung von Einweggeschirr hinweisen. Nur wenn viele Kund:innen das Angebot nachfragen und annehmen, werden die Gastronom:innen es anbieten und damit tatsächlich Ressourcen gespart.

Nutzen Sie Ihr Recht und bestellen Sie Ihr Essen in Mehrweggeschirr aus dem angebotenen Pfandsystem.
Wählen Sie bevorzugt Gastronom:innen, die sich einem Pfandsystem angeschlossen haben, das es Kund:innen ermöglicht, das Geschirr auch bei anderen teilnehmenden Geschäften zurückzugeben. Wie viele Ressourcen gespart werden könnten, wird beim Blick auf die Zahlen deutlich: Jeden Tag werden in Berlin ca. 460.000 Einweg-Kaffee-Becher verbraucht und danach weggeworfen. Bei deren Herstellung entstehen täglich 13,8 t CO2, werden 7 Bäume gefällt und 230.000 Liter Wasser verbraucht. Die Auswirkungen auf Klima und Umwelt sind enorm und wären leicht zu vermeiden: Fragen Sie nach Mehrweggeschirr!

Die Chancen und Lücken der Mehrwegpflicht: Genau genommen handelt es sich lediglich um eine Mehrweg-Angebots-Pflicht. D.h. Gastronomen sind verpflichtet ihren Kund:innen im Außerhausverkauf zumindest eine Mehrweg-Verpackung anzubieten, die nicht teurer sein darf, als die Einweg-Variante. Zwei Ausnahmen von dieser Reglung, die Sie kennen sollten, um entsprechend zu handeln.

1. Für kleine Unternehmen: Wenn die Verkaufsfläche kleiner als 80 qm ist und das Unternehmen weniger als 5 Mitarbeitende hat, muss kein eigenes Mehrwegangebot geschaffen werden. Allerdings müssen von Kunden selbst mitgebrachte Gefäße immer befüllt werden.
Denken Sie also daran Ihr privates Mehrweggefäß mitzubringen!

2. Die Pflicht zum Angebot einer Mehrweg-Alternative gilt nur, wenn der Verkauf sonst in Plastikverpackungen erfolgen würde. Papier- und Aluminiumverpackungen sind nicht betroffen. Allerdings zählen auch Verpackungen, die mit Plastik beschichtet sind, als „Plastikverpackungen“.

3. Fragen Sie nach, ob Ihr privates Mehrweggefäß befüllt wird, und vermeiden Sie Papier- und Aluminiumverschwendung!