Reparieren statt Wegwerfen – Unser Repair Café wird 4 Jahre alt!

Zur Erinnerung: Seit Mai 2013 hat Spandau ein Repair Café. Diese Idee hat sich aus den Niederlanden in Windeseile in ganz Europa verbreitet. Und Spandau war ganz vorne dabei! Denn unter den Bewohnern ist das Interesse groß, die Lebensdauer von Gebrauchtgütern per Reparatur und Wartung zu verlängern. Sowas lernt man im Repair Café, wo freiwillige Helfer zusammen kommen und die Besucher dabei unterstützen, Fehler und Schäden zu identifizieren und zu beheben. Die Treffen werden von der KlimaWerkstatt Spandau organisiert und finden seit Anfang des Jahres wieder in Zusammenarbeit mit der evangelischen Luthergemeinde immer am letzten Montag im Monat im Paul-Schneider Haus statt. Um dem mittlerweile zu groß gewordenen Andrang gerecht zu werden, wurde bereits ein dreiviertel Jahr später ein zweites Repair Cafe eröffnet, diesmal zusammen mit dem Verein ‚Meine Wilhelmstadt e.V.‘. Genutzt werden die Räume im Stadtteilladen in der Adamstr. 39. Hier trifft man sich bei Kaffee und Kuchen jeden zweiten Donnerstag im Monat und bietet Hilfe zur Selbsthilfe schwerpunktmäßig für Elektrogeräte. Im Paul-Schneider-Haus finden Spandauer Bürger*innen auch Unterstützung bei Näharbeiten und Fahrradreparaturen.

 

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Eine Auswertung der KlimaWerkstatt Spandau über 18 Monate verdeutlicht den Erfolg: fast 300 kaputte Geräte haben die Spandauer*innen mitgebracht und mehr als die Hälfte konnten noch vor Ort erfolgreich repariert werden, bei 15 % besteht die Chance einer Reparatur, wenn Ersatzteile mitgebracht werden und nur für 32 % der mitgebrachten Geräte bedeutete die Diagnose das endgültige Aus für den weiteren Gebrauch.

 

Das Konzept eines Repair Cafés ist ganz einfach: Es stehen Tische, Werkzeuge und häufig benötigte Ersatzteile bereit und es sind Menschen vor Ort, die sich mit der Reparatur von verschiedenen Gebrauchsgegenständen auskennen: Löten, Flicken, Klammern, Hobeln. Den Gästen wird bei der Fehlersuche und bei der Reparatur geholfen. Alles beruht auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung, die Teilnahme ist kostenlos. Spenden sind aber sehr willkommen, auch Kuchen und Werkzeug sind gern gesehen.

 

Diese Treffen sind nichtkommerzielle Veranstaltungen, deren Ziel es ist, Müll zu vermeiden, Ressourcen zu sparen, damit die Umwelt zu schonen und nachhaltige Lebensweisen in der Praxis zu erproben. Interessierte und Tüftler und Tüftlerinnen können dort Erfahrungen austauschen und eine gute Zeit miteinander verbringen. Daher sind Kaffee und Kuchen ebenso wichtiger Bestandteil wie Schraubenzieher und Lötkolben.

 

Obwohl mittlerweile ein fester Stamm von 16 Reparateuren regelmäßig ihre Hilfe anbieten sind weitere interessierte Helfer willkommen! Denn je mehr Erfahrung und Fachwissen zusammenkommt, desto größer ist die Chance, dass die Geräte gerettet werden können. Und das heißt immer auch: Weniger Müll, weniger Ressourcenverbrauch für das nächste Einweg-Produkt. Und mehr Bewusstsein für Qualität beim Einkauf!