Das Schaufenster der KlimaWerkstatt zeigt in den Sommermonaten die Wasserproblematiken sowohl in unserer Region als auch global auf. Wodurch entsteht das Problem? Wie können wir sparsamer und bewusster werden beim Wasserverbrauch?
Für die Herstellung jeglicher Produkte wie Kleidung, Nahrung oder Industriegüter wird Wasser benötigt, welches man als sogenanntes „virtuelles Wasser“ bezeichnet, da dieser Wasserfußabdruck vielen Konsumenten nicht bewusst ist. Pro Tag werden in Deutschland pro Person durchschnittlich 4.230 Liter virtuelles Wasser verbraucht. Für die Produktion einer Tasse Kaffee sind es 140 Liter, einer Jeans 8.000 Liter und für ein Kilo Rindfleisch werden 15.000 Liter Wasser benötigt. Viele dieser Güter werden in trockenen Gebieten produziert, sodass beim Anbau auf wertvolles Grundwasser zurückgegriffen wird und die Trinkwasserversorgung der einheimischen Bevölkerung gefährdet ist.
Auch der Grundwasserspiegel in der Region Berlin Brandenburg ist in den vergangenen Dürrejahren messbar abgesunken. Bereits seit 2014 liegt der Niederschlag konstant unter dem langjährigen Mittel (Ausnahme: 2017). Das wirkt sich mit ein wenig Verzögerung auch auf den Grundwasserspiegel aus; dieser befindet sich rund 20 Prozent unterhalb des Normalwerts. In Berlin werden jeden Tag etwa 120 Liter Trinkwasser pro Person allein für Körperpflege, Toilettenspülung & Co. direkt verbraucht, so viel wie seit 25 Jahren nicht mehr.
Der Klimawandel kann die Häufigkeit weiterer Wetterextremen wie Trockenperioden, Dürren, Stürmen und Starkniederschlägen erhöhen, so dass der Druck auf das Trinkwasser sich zukünftig erhöhen wird, da Nutzungskonflikte auftreten könnten, etwa durch Bürger:innen und Landwirtschaft bei Hitze, aber auch durch Industrie und Wirtschaft.
Höchste Zeit, sparsamer mit dieser wertvollen Ressource umzugehen: Saisonal, regional und fleischarm ernähren; Kleidung lange und möglichst aus Second-Hand-Beständen tragen; mit Leitungswasser sparsam umgehen, im Garten keinen Pool nutzen und auf heimische trockenresistente Pflanzen setzen!