Die Spandauer Schule an der Jungfernheide ist bereits seit mehreren Jahren eine zertifizierte „Berliner KlimaSchule“. Im Jahr 2022 hat Sie dann am Projekt „KlimaRat Schule“ teilgenommen – und würde das anderen Schulen ebenfalls empfehlen! Franziska Kaiser, die die Schule an der Jungfernheide im Rahmen Ihrer Arbeit bei der SH Starke Hände gGmbH, bei diesem Projekt begleitet hat, stellt uns das Projekt vor:

1. Was ist KlimaRatSchule?

Im Projekt KlimaRatSchule stellen Schüler*innen, angeleitet durch Mitarbeiter*innen des Projektes, die CO2 Bilanz der Schule auf. Dafür nehmen sie den Energieverbrauch, die Neuanschaffungen, das Schulessen, die Schulwege, die Klassenfahren und Wandertage an der Schule genauer unter die Lupe. Die CO2 Bilanz wird über ein Tool berechnet das vom IZT bereitgestellt wird. Anschließend erarbeiten die Schüler*innen für die Bereiche Mobilität, Ernährung, Beschaffung und Energie Maßnahmen die die Schule umsetzten könnte um die CO2 Bilanz zu verbessern. Ihre Ergebnisse präsentieren die Schüler*innen für die vier Bereiche jeweils der Schulgemeinschaft (Schüler*innen, pädagogisches Personal, aber auch z.B. der Hausmeister). Die Schulgemeinschaft entscheidet dann in einem BürgerInnen-Gutachten welche Maßnahmen als erstes umgesetzt werden sollen.

2. Was waren die drei wichtigsten Lessons Learned und welche Maßnahmen werden nun umgesetzt?

Es war spannend zu sehen welche einzelnen Teile die CO2 Bilanz wie stark oder schwach beeinflussen, z.B. wie sehr sich Fleisch im Essen auf die CO2 Bilanz auswirken kann. Durch das Projekt und die An-/ Umfragen der Schüler*innen wurde das Thema Klimawandel noch mal ganz anders präsent. Es war in dem Rahmen auch schön zu sehen, dass die Schüler*innen sich engagieren. Außerdem hat das Projekt den Schüler*innen die Möglichkeit geboten viele verschiedene Kompetenzen zu erwerben. Es wurde Wissen vermittelt, Daten erfasst und ausgewertet, Ergebnisse präsentiert, kollaborativ gearbeitet und am Ende eben erlebbar vermittelt wie demokratisch Entscheidungen getroffen werden. Das Highlight waren aber doch die Präsentationen und demokratischen Abstimmungen am Ende des Projektes, in den Erwachsene und Schüler*innen auf Augenhöhe gemeinsam diskutiert und entscheiden haben welche Maßnahmen sie für sinnvoll halten. Das war ein wirklich schönes Erlebnis, auch weil wir dadurch gemerkt haben das Schule ein Ort ist den wir gemeinsam gestalten können und müssen. Als nächstes wollen wir versuchen die Themen vegetarische Tage und Solaranlagen anzugehen und umzusetzen, evtl. gehen wir auch das Thema Wasserspeicher an.

3. Würdet Ihr anderen Schulen empfehlen, das Projekt durchzuführen? (Wenn ja, wie viel Zeit müssen Lehrer:innen und Schüler:innen einplanen?)

Ja auf jeden Fall! Das Projekt im ganzen ist sehr gut geeignet um die Schüler*innen für das Thema Klimawandel auf praktische Art zu sensibilisieren und auch ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Ein bisschen Zeit muss man schon für das Projekt einplanen. Wir haben es auf 4 verschieden Kurse aufgeteilt, in denen sich die Themen gut geeignet haben (Wahlpflicht- und Ganztagskurse), so mussten wir uns nicht jede Woche mit dem Projekt beschäftigen. Das Projekt könnte aber auch in einem Kurs oder in einer AG bearbeitet werden, die sich kontinuierlich jede Woche mit dem Projekt befasst. Es hängt ja auch von der Anzahl der Teilnehmenden ab.