Sommer und nix wie weg! Bei vielen entsteht da die Sehnsucht nach einem Tapetenwechsel, um den Alltag hinter sich zu lassen. Damit jede und jeder seinen Urlaubsaufenthalt möglichst nachhaltig und ökologisch gestalten kann, nehmen wir das Zertifikat von Viabono unter die Lupe, das für Hotels und andere Übernachtungsbetriebe vergeben wird. Was bringt es?

© Viabono GmbH

Viabono wurde 2001 auf Initiative des Bundesumweltministeriums gegründet und wird heute von einem Trägerverein verwaltet. Als Multi-Stakeholder-Initiative sind neben Verbänden der Tourismuswirtschaft auch die Umweltverbände NABU und BUND beteiligt.

Zertifiziert werden Hotels, Gaststätten und andere Beherbergungsbetriebe. Um das Zertifikat tragen zu dürfen, müssen Wasser- und Energieverbrauch und die Abfallmenge den Durchschnitt vergleichbarer Betriebe um mindestens 30 % unterschreiten. Genutzte Lebensmittel müssen regional oder fair gehandelt sein. Neben diesen relativen Kriterien dürfen grundsätzlich weder Portionsverpackungen noch Einweggeschirr genutzt werden. Außerdem sollen die Gäste angehalten werden, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen – beispielsweise durch die Bereitstellung von Fahrplaninformationen oder sogar Tickets.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit das Basiszertifikat durch spezielle Klimaschutz- oder Bio-Zertifikate zu erweitern.

Das Zertifikat ist ein guter Anfang in der unübersichtlichen Tourismuslandschaft. Aber: Neben den Kriterien, die durchaus ambitionierter sein könnten, ist das Hauptproblem von Viabono, dass nur die Unterkunft zertifiziert wird. Die größten Auswirkungen des Tourismus entstehen allerdings bei der An- und Abreise, insbesondere, wenn diese mit dem Flugzeug oder durch eine Kreuzfahrt erfolgt und bei den Freizeitaktivitäten am Urlaubsort.