Wo steht Berlin beim Klimaschutz? Der im März veröffentlichte Monitoringbericht des Jahres 2019 zur Umsetzung des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK 2030) der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz zeigt, ob und wie Berlin die rund 100 Maßnahmen des BEK zum Schutz des Klimas umgesetzt hat. Zentrale Handlungsfelder sind die Energieversorgung, Gebäude und Stadtentwicklung, Verkehr, Wirtschaft, Private Haushalte und Konsum sowie Klimaanpassung.
Bei der Absenkung der CO2-Emissionen insgesamt hat Berlin Fortschritte gemacht: So konnten die Emissionen im Zeitraum von 1990 bis 2017 um 34,6 Prozent gesenkt werden. Im Jahr 2017 wurden 19,1 Mio. Tonnen CO2-Emissionen emittiert im Vergleich zu 20 Mio. Tonnen im Jahr zuvor. Allerdings müssen die Emissionen bis 2020 auf 17,5 Mio. Tonnen pro Jahr gesenkt werden, um das Ziel 40 Prozent weniger CO2 im Jahr 2020 noch zu erreichen.

Verkehr treibt CO2-Ausstoß in die Höhe

Beim Straßen- und Luftverkehrs haben die Treibhausgas-Emissionen zugenommen: Die CO2-Emissionen stiegen von 4,9 Mio. Tonnen in 2012 auf 6,6 Mio.Tonnen in 2016 an. Das sind also fast doppelt so viel, als das für Berlin gesetzte Ziel, die Verkehrsemissionen bis 2020 auf 3,8 Mio.Tonnen zu senken.
Bei der Energieversorgung gab es dagegen einen leichten Rückgang der CO2-Emissionen, was mit an der milden Witterung lag. Die Stilllegung des Kohlekraftwerks Reuter C ist ein weiterer Schritt für den Ausstieg aus fossiler Energie. Mit dem ebenfalls im März vom Senat beschlossenen „Masterplan Solar City“ will Berlin 25 Prozent der Stromerzeugung aus Solarenergie erreichen. Die erstellte Masterplan-Studie zeigt, dass dies möglich ist und formuliert notwendige Maßnahmen. Zudem wurde das SolarZentrum Berlin eingerichtet, das Information und Beratung für Privatpersonen rund um das Thema Solar bietet.

Mehr Anstrengungen bei Energieverbrauch von Gebäuden erforderlich

Beim Handlungsfelder Gebäudeenergie sind noch stärkere Anstrengungen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen notwendig, damit Berlin seine Klimaziele erreicht. Das Land Berlin hat dazu verschiedene Förderprogramme auf den Weg gebracht und gibt z.B. einen finanziellen Zuschuss zum Heizungstausch von Ölheizungen (HeizungstauschPLUS) oder der Installation eines Solarspeichers. Bei den privaten Haushalten und beim Konsum konnten die CO2-Emissionen im Vergleich zu 2012 um 10 Prozent auf 1,8 Mio. Tonnen CO2 gesenkt werden.

Spandaus Beitrag zum Klimaschutz

Für die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen sind die Bezirke mit verantwortlich. Spandau setzt an verschiedenen Handlungsfeldern wie der energetischen Quartiersentwicklung, nachhaltiger Mobilität, dem Schutz von Grünflächen sowie nachhaltigem Konsum an. Als Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien hat das Bezirksamt Spandau das Reiner Lemoine Institut beauftragt, eine Solarpotenzialstudie für die Altstadt Spandau zu erstellen. In den Quartieren Staaken, Gatow und Kladow werden für Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer kostenfrei ein Gebäudecheck und Energieberatungen angeboten. Dies wird durch das Modelprojekts ZuHaus in Berlin der Verbraucherzentrale Berlin ermöglicht. Zudem bietet Spandau das Lastenradprojekt fLotte – kommunal als klimafreundliche Alternative zum Auto an, das vom BEK 2030 gefördert. Die Lastenräder können Sie kostenlos ausleihen und online reservieren unter https://flotte-berlin.de.