Die KlimaWerkstatt beteiligt sich mit einer Führung durch den Gatower Forst am Langen Tag der Stadtnatur. Da alle Berliner Wälder FSC-zertifiziert sind, ist dies ein willkommener Anlass, das Siegel einmal genauer vorzustellen.

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Das Forest Stewardship Council (Kurzform: FSC, mit Sitz in Bonn) vergibt das nach seinem Kürzel benannte FSC-Siegel für Produkte aus nachhaltiger Waldwirtschaft, d.h. vor allem für Holz und Holzprodukte (bspw. Möbel, Papier, Verpackungen), aber auch für andere Waldprodukte wie Nüsse, Öle, Kautschuk oder Ahornsirup.

Um das Siegel tragen zu dürfen, müssen sowohl ökologische als auch soziale Kriterien erfüllt werden, die jährlich von unabhängigen Zertifizierungsstellen überprüft werden. Insbesondere die Nutzung von Pestiziden und Düngemitteln ist nur sehr eingeschränkt möglich. Kahlschläge sind verboten. Auch die Nutzung von nicht einheimischen Pflanzenarten ist beschränkt, um die biologische Vielfalt der Wälder nicht zu gefährden.

Die sozialen Kriterien orientieren sich vor allem an Leitlinien der Vereinten Nationen: So müssen die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Schutz von indigenen Bevölkerungsgruppen eingehalten werden. Zusätzlich fordert das Siegel die Zahlung existenzsichernder Löhne für die Arbeitenden in der gesamten Lieferkette der zertifizierten Produkte.

Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass FSC in der Regel frisches Holz zertifiziert, sodass bei Produkten wie Papier der Blaue Engel vorzuziehen ist, der auch für recycelte Materialien vergeben wird, die nachhaltiger sind.

Fazit: Das FSC-Siegel ist zu Recht ein weltweit anerkanntes Zertifikat für nachhaltige Waldwirtschaft. Die Kriterien sind anspruchsvoll, auch wenn die Organisation mitunter Schwierigkeiten hat, Betrug bei der Nutzung des Siegels zu verhindern. Daher gibt es immer wieder Berichte über unrechtmäßig ausgestellte Zertifikate. Diesen wird aber glaubwürdig und transparent nachgegangen, sodass die Nutzung von Produkte mit diesem Siegel insgesamt empfohlen werden kann.