Die 17 SDGs (Sustainable Develpoment Goals, dt. Nachhaltige Entwicklungsziele der UNO) sind auch Grundlage und Antrieb für die Arbeit der KlimaWerkstatt in Spandau, um zu einer sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Entwicklung vor Ort beizutragen

Am 18./19. September trafen sich die Staats- und Regierungschefs der Welt in New York, um die ernüchternde Halbzeitbilanz der SDGs zu besprechen. Die Vereinten Nationen (UNO) waren in ihrem Monitoringbericht zu dem Ergebnis gelangt, dass sich nur 18 % der 2015 definierten Zielindikatoren in die richtige Richtung bewegen, um ihr Ziel zu erreichen. Der Nachhaltigkeitsmanager der Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Bezirksamt fasst die wichtigsten Ergebnisse für Sie hier kurz zusammen.

Hauptgrund für die Verfehlung der Ziele sind die finanziellen Probleme vieler Staaten Afrikas, weshalb in New York vor allem die Finanzierung der notwendigen Investitionen diskutiert wurde. Die afrikanischen Staaten fordern seit langem einen deutlich leichteren Zugang und bessere Konditionen für Kredite von Weltbank und IWF. Denn trotz der finanziellen Unterstützung westlicher Staaten, Rücküberweisungen von Migranten und auch privatwirtschaftlichen Investitionen, fließt seit vielen Jahren mehr Geld aus dem Kontinent heraus als hinein. Mit anderen Worten: Die internationale Finanzarchitektur sorgt momentan dafür, dass Investitionen in die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele erschwert werden.

Neben besserer Finanzierung für den Globalen Süden setzt UN-Generalsekretär Guterres auf verbindliche nationale Strategien zur Umsetzung der SDGs im Globalen Norden. Hier hat auch Deutschland erheblichen Nachholbedarf. Denn auch bei den 68 in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie definierten Indikatoren befinden sich nur 45% auf dem Weg zur Zielerreichung. Und bei 10% der Indikatoren steht Deutschland sogar schlechter da, als zuvor.

Da ein erheblicher Teil der Ziele auch auf Landes- bzw. Kommunalebene beeinflusst werden kann, plant auch der Berliner Senat eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie. Bisher gibt es lediglich einen Indikatorenbericht, der sich zwar an den SDGs orientiert, aber weder Zielwerte definiert, noch Maßnahmen beschreibt, wie die jeweiligen Indikatoren positiv beeinflusst werden sollen.

Und was kann Spandau beitragen? Neben der Umsetzung von Einzelprojekten für mehr Nachhaltigkeit im Bezirk wird nach Fertigstellung der Berliner Strategie Spandau an deren Umsetzung mitwirken. Außerdem beziehen wir nachhaltige Entwicklung des Bezirks als Querschnittsthema in alle Handlungsfelder der Spandauer Klimaschutzkonzepts mit ein und zunehmend bereits in der Verwaltung bei unseren Beschaffungen und Vergaben, die wie jede (öffentliche) Beschaffung durchaus Auswirkungen auf globale Produktionsweisen und Lieferketten haben.