© Ralf Salecker / QM Falkenhagener Feld Ost

Abfall hat sich in den Straßen und Grünflächen Berlins zunehmend zu einem normalen Anblick entwickelt: Zigarettenkippen, Takeaway-Verpackungen, Einweg-Plastik oder illegal abgelegter Sperrmüll. Dies kann mit zur Verbreitung von Mikroplastik und giftigen Stoffen beitragen, die Gesundheit und Umwelt sowie die Lebensqualität in unseren Kiezen beeinträchtigen. Spandau steht als Teil einer wachsenden Millionenstadt vor der Aufgabe, eine zukunftsfähige ökologische Entwicklung vor Ort mitzugestalten. Auf globaler Ebene wird ein veränderter Umgang mit wertvollen endlichen Ressourcen, Abfall und Konsum entscheidend dafür sein, ob wir den Klimawandel bremsen und unsere natürliche Lebensgrundlage erhalten können.

Wie wirkt sich die Coronakrise auf das Abfallaufkommen aus? Was hat meine Jeans mit verschmutzen Flüssen in Asien und in Berlin oder dem Anstieg des persönlichen CO2-Fußabdrucks zu tun? Was muss ich beachten, wenn ich picknicken oder einkaufen will, ohne Müllberge zu produzieren? In welche Mülltonne gehört eigentlich Backpapier oder Bioplastik? Wie schädlich sind in einer schnell wachsenden Stadt wie Berlin Baustoffabfälle und könnten sie wiederverwendet statt weggeworfen werden?

Bei unseren Workshops, Webinaren, Vorträgen, Exkursionen und Clean Ups im Projekt „Mach mal schön, Spandau!“ geht es darum, den Spandauer*innen Werkzeuge an die Hand zu geben, um ihren Bezirk gemeinsam sauber, zukunftsfähig und umweltfreundlich zu gestalten.

Mit vielfältigen und durch eine Öffentlichkeitskampagne flankierten Veranstaltungen im Rahmen des vom Senat für Wirtschaft, Energie und Betriebe geförderten Aktionsprogramms „Sauberes Berlin“ wollen wir im Bezirk Spandau ein besseres Bewusstsein für die Wertigkeit von Abfällen schaffen, auf die zunehmende, vermeidbare Vermüllung von Spandauer Kiezen aufmerksam machen und vor allem Wege und Lösungen aufzeigen, wie Abfall vermieden werden kann oder daraus wiederverwendbare Wertstoffe entstehen. Unsere Aktionen unterstützen das Zero-Waste-Leitbild Berlins sowie die globalen nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) der Agenda 2030 zu nachhaltigen Städten und nachhaltigem Konsum.

 

Aktuelles

Kinderleicht die Umwelt schützen: Setzen Sie Himmel und Hölle in Bewegung gegen den Müll auf der Straße!

Erinnern Sie sich an das „Himmel und Hölle“-Spiel aus Ihrer Kindheit? Wir haben vor den Spandau Arkaden (Klosterstraße) ein „Himmel und Hölle“-Spiel angebracht, das Ihnen den Weg zum Mülleimer weist. Viele Abfälle werden achtlos auf den Boden geworfen. Hüpfen Sie stattdessen einfach mit Ihrem Abfall zum Ziel!

Die Aktion zeigt: Umweltschutz kann kinderleicht sein und Spaß machen. Das Problem, dass sie angehen soll ist jedoch ernst. Allein das Einsammeln und Beseitigen des in Berlin im öffentlichen Raum liegenden Abfalls im Jahr 2018 verursachte 1.974 Tonnen des schädlichen Treibhausgases CO2. 2018 sind auf Berlins Straßen und Plätzen rund 41.557 Tonnen Müll gelandet, berechnete eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu). Vergleichbare Aktionen wurden z.B. in Schweizer Städten durchgeführt.

 An der Einweihung der Markierungen namen auch Stadtradt Frank Bewig (3. Bild, rechts) und Centermanager der Spandau Arcaden Volker Ahlefeld (3. Bild, links) teil. Begleitet wurde die Aktion durch Künster*innen von Artistania e.V. (mittleres Bild).

Die Markierungen sind zeitlich befristet. Sie werden Mitte Dezember 2020 entfernt und sachgerecht entsorgt.

 

Podcasts

 

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Folge 1: Umweltfreundlich Grillen – Interview mit Ernährungsexpertin Dr. Schautz
In unserer ersten Folge geht es um das Thema Grillen, genau genommen um das Thema umwelt- und gesundheitsverträgliches Grillen. Laut Berechnungen des TÜV Rheinland fallen bei einem Grillabend mit 8 Personen bis zu 18 kg CO2 an, das ist so viel, wie ein Mittelklassewagen auf rund 120 km ausstößt.

Hier erfahren Sie von der Ernährungsexpertin Dr. Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin, wie schädlich Grillen für das Klima, die Umwelt und die Gesundheit sein kann, vor allem aber, wie leicht sich schädliche Folgen vermeiden lassen und Sie den nächsten Grillabend gesund und lecker genießen können.

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© Scheffler / LIFE e.V.

Folge 2: Umweltfreundlich Grillen – Praktische Tipps und Tools

Anschließend an unsere Folge zu umwelt- und gesundheitsverträglichem Grillen, in der wir mit der Ernährungsexpertin Dr. Britta Schautz gesprochen haben, wird es hier ganz praktisch. Welche handliche und praktische Alternative habe ich zu Einweggrills, wenn ich unterwegs grillen möchte? Gerade diese kleinen Grills verursachen viel Müll und binden viele Ressourcen – obwohl sie nur sehr kurz genutzt werden. Welche Alternativen gibt es zur Aluminiumfolie? Hier bekommen Sie Tipps und Ihnen werden Gegenstände vorstellt, mit denen beim Grillen und Picknicken Abfälle vermieden werden können.

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Folge 3: Wie gut ist unser Leitungswasser?

In dieser Folge geht es um das Thema Leitungswasser: Gerade bei den heißen Temperaturen ist Wasser unser ständiger Begleiter und es ist wichtig, dass wir genügend sauberes Wasser trinken. Aber natürlich ist Wasser rund ums Jahr lebensnotwendig und eine knappe, wertvolle Ressource. Wasser und vor allem Leitungswasser ist ein Thema, dass viele Nachhaltigkeitsaspekte beinhaltet und so haben wir uns entschieden, eine kleine Reihe zu Leitungswasser zu gestalten. Los geht es mit der Frage– wie gut ist eigentlich unser Leitungswasser? Diese Frage ist nicht nur relevant für unsere Gesundheit, sondern auch für den Klimaschutz. Denn, Leitungswasser trinken ist mit Abstand die einfachste und bequemste Art, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Wenn man den gesamten Lebensweg betrachtet, die Abfüllung in Flaschen, den Transport zum Supermarkt und nach Hause sowie die Beseitigung der Flaschen, verursacht Flaschenwasser 586 Mal so viele C02-Emissionen wie Leitungswasser. Und unser Leitungswasser ist – soviel kann ich vorwegnehmen – sehr sicher, weil es ständig kontrolliert wird und qualitativ sehr gut.

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Folge 4: Mineralwasser oder Leitungswasser?

Hier geht es darum, wie viel umweltfreundlicher Leitungswasser im Vergleich zu Flaschenwasser ist. Vor allem Einweg-Plastikflaschen sind ein großes Problem. Die Deutsche Umwelthilfe hat ausgerechnet, dass der Strom, der für die Produktion aller Einweg-Plastikflaschen in Deutschland verbraucht wird, 2,6 Millionen Haushalte mit 3 Personen für ein Jahr mit Strom versorgen könnte. Auch Mehrwegflaschen können mit der Klimabilanz von Leitungswasser nicht mithalten. Bezogen auf den gesamten Lebensweg verursachen sie immer noch halb so viel C02-Emissionen wie Einweg-Plastikflaschen.

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Folge 5: Refill Stationen – kostenloses Leitungswasser für Ihre Mehrwegflasche

 

In diesem Podcast sprechen wir über Refill Stationen. Das sind Stationen, über die Stadt verstreut, an denen Mehrwegtrinkflaschen aufgefüllt werden. Zuhause haben wir dauerhaft Zugang zu frischem, kühlem und sauberem Trinkwasser aus der Leitung. Das ist ein Komfort, auf dem wir auch unterwegs nicht verzichten müssen. Mehrwegtrinkflaschen, egal ob aus Metall, Glas oder Kunststoff erlauben es uns, Leitungswasser überall mit hinzunehmen. Das spart nicht nur viel Geld und C02, sondern auch viel Müll. Gerade unterwegs greifen viele zur Einweg-Plastikflasche. Laut der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland jede Stunde fast zwei Millionen Einweg-Plastikflaschen genutzt. Das sind 45 Millionen Stück pro Tag und 16,4 Milliarden im Jahr. Größenordnungen, die nur schwer vorstellbar sind. All diese Plastikflaschen wiegen so viel wie 1700 Airbus 380, dem aktuell größten und schwersten Passagierflugzeug mit einem Leergewicht von 275 Tonnen.

 

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Folge 6: UN Nachhaltigkeitsziele

In Folge 6 unseres Podcasts beschäftigen wir uns mit den globalen Nachhaltigkeitszielen. Die 17 Ziele und ihre 169 Unterziele sind auch unter ihren englischen Bezeichnung Sustainable Development Goals, kurz SDGs bekannt und weisen den Weg zu einem guten Leben für alle im Rahmen der planetaren Grenzen. Zusammen mit Jan-Hendrik Skroblin, Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik in der Leitstelle für Nachhaltigkeit und Klimaschutz des Bezirksamts Spandau gehen wir der Frage nach, was die Ziele mit dem lokalen Leben in p zu tun haben, beispielhaft schauen wir uns dazu Ziel 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ und Ziel 12 „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“.

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Folge 7: Green Nudging – Interview mit Astrid Stehmeier

In unserer letzten Folge geht es um das Thema Nudging, das sind kleine „Anstupser“, die unser Verhalten positiv beeinflussen und Veränderungen ermöglichen sollen. Das klingt für viele erst einmal fremd, ist jedoch schon weit in unserem Alltag angekommen. Sicher haben Sie die Fußspuren und Markierungen auf den Böden bemerkt, die überall in Berlin daran erinnern Abstand zu halten? Auch das sind sogenannte Nudges, also Verhaltensanstöße. Doch Nudges sind noch viel merh! Heute geht es um „Green Nudges“ also um „Grünen Anstupser“ für Klimabewusstes Verhalten.

Darüber spreche ich mit Astrid Stehmeier, Leiterin des Projekts Green Nudging bei energiekonsens – die Klimaschützer in Bremen. Mehr über ihre Arbeit erfahren Sie unter https://green-nudging.de/.

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