In Deutschland werden jedes Jahr rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Eine immense Verschwendung, zu der laut Thünen-Institut private Haushalte mit 6,1 Millionen Tonnen weggeworfener Lebensmittel am stärksten beitragen. Die Gründe sind u.a. der falsche Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und die falsche Lagerung von Lebensmitteln. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass viele Menschen derzeit Hamsterkäufe machen und sich die Lebensmittel zuhause stapeln. Wir haben für Sie ausgewählte Antworten und Tipps zur Haltbarkeit von Lebensmitteln der Verbraucherzentrale Hamburg zusammengestellt.

1. Das Mindesthaltbarkeitsdatum eines Lebensmittels ist abgelaufen. Was heißt das?

Das abgelaufene Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bedeutet nicht, dass das Produkt schlecht oder gesundheitsschädlich ist. Es kommt auf die Art des Lebensmittels an, wie lange es haltbar ist und wie aussagekräftig das MHD ist. Butter, Käse, Mehl, Müsli oder Fruchtsäfte sind zum Beispiel nach Ablauf des MHD noch mehrere Wochen bis Monate haltbar. Reis und Nudeln sogar noch bis zu einigen Jahren, bei Fleisch und Fisch sollte dagegen das Verbrauchsdatum eingehalten werden. Mithilfe der Einschätzung von Aussehen, Geruch und Geschmack sowie den Tipps der Verbraucherzentrale Hamburg können Sie eine sicherere Entscheidung treffen und Lebensmittelvernichtung vermeiden.

2. Woher weiß ich, ob mein Tiefkühlgericht nach Ablauf des MHD noch gut ist?

Tiefkühlgerichte sind allgemein meist mehrere Monate oder sogar Jahre nach Ablauf des MHD noch genießbar, wenn sie verschlossen und mindestens in einem 3-Sterne-Tiefkühlfach gelagert wurden. Über die Zeit werden sie nicht schlecht, sondern verlieren lediglich an Geschmack und Farbe. Etwa für Suppen und Soßen können Tiefkühlprodukte also weiterhin gut verwendet werden.

3. Kann ich ungeöffnete Konserven, deren MHD abgelaufen ist, noch verwenden?

Sind die Konserven ungeöffnet und unbeschädigt, so sind sie sogar noch mehrere Jahre nach Ablauf des MHD unbedenklich verzehrbar. Stark verbeulte, undichte oder rostige Dosen sollte man jedoch ungeöffnet entsorgen, da sich giftige Toxine, die Botulismus bewirken, bilden können. Des Weiteren sollten Konserven, deren Inhalt schimmelig ist, gärig-sauer riecht oder metallisch oder säuerlich-faulig schmeckt, nicht mehr verzehrt werden.

Damit sich Konserven möglichst lange halten, sollten sie, wenn nicht anders angegeben, dunkel und bei Zimmertemperatur gelagert werden. Bleibt nach dem Öffnen einer Dose einmal etwas übrig, so sollte der Rest umgefüllt werden, weil die Konserveninnenwände nach dem Öffnen Stoffe abgeben können. Gut verschlossen und im Kühlschrank halten sich Konservenreste zwei bis vier Tage.

4. Wie lange halten sich frischer Fisch und frisches Fleisch?

Anders als das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet das Verbrauchsdatum auf frischem Fisch und Fleisch wirklich, dass das Produkt nach Ablauf des Datums nicht mehr verzehrt werden sollte. Frischer Fisch und frisches Fleisch sollten also möglichst schnell innerhalb weniger Tage gegessen werden und in der unteren Ebene des Kühlschranks, wo es am kältesten ist, gelagert werden. Hat man zu viel eingekauft, kann man Fisch und Fleisch gut einfrieren und auf diese Weise noch viele Monate später problemlos verzehren. Die vollständige Checkliste der Verbraucherzentrale ist hier zu finden.